Praxiswissen →
2025 – Einspeisevergütung und Drosselung von eigenem Solarstrom

Die Einspeisung von Solarstrom ins öffentliche Netz und die damit verbundene Einspeisevergütung sind entscheidende Faktoren, die die Wirtschaftlichkeit von Photovoltaikanlagen beeinflussen. Jedoch sehen sich Betreiber oft auch der Herausforderung gegenüber, ihren produzierten Strom zu drosseln, was Auswirkungen auf die wirtschaftliche Effizienz ihrer Anlagen haben kann. Dieser Artikel beleuchtet die Grundlagen der Einspeisung, die Regelungen zur Einspeisevergütung und die Problematik der Drosselung von eigenem Solarstrom.
Einspeisung von Solarstrom
Die Einspeisung von Solarstrom erfolgt durch die Einspeiser von Photovoltaikanlagen in das öffentliche Stromnetz. In Deutschland ist dies durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) geregelt. Dieses Gesetz fördert die Nutzung erneuerbarer Energien und sorgt für die Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Quellen, darunter auch Solarenergie, in das öffentliche Netz. Die Einspeisung erfolgt in der Regel über einen Wechselrichter, der den erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt, um ihn ins Netz einzuspeisen.
Die Einspeisung wird von den Energieversorgungsunternehmen (EVU) überwacht, die die Einspeisepunkte verwalten und die Nutzer entsprechend abrechnen. Betreiber von Photovoltaikanlagen erhalten für ihre Einspeisung eine Vergütung, die als Einspeisevergütung bezeichnet wird. Diese Vergütung stellt sicher, dass Betreiber von Kleinanlagen auch bei niedrigen Erzeugerpreisen weiterhin eine wirtschaftliche Rendite erzielen können.
Einspeisevergütung: Ein Anreiz für erneuerbare Energien
Die Einspeisevergütung ist ein finanzieller Anreiz, der es privaten und gewerblichen Betreibern von Photovoltaikanlagen ermöglicht, ihre Investitionen in erneuerbare Energien zu amortisieren. Das EEG sieht vor, dass Betreiber über einen festgelegten Zeitraum – in der Regel 20 Jahre – eine garantierte Vergütung für ihren eingespeisten Solarstrom erhalten. Diese Vergütung ist in den ersten Jahren nach Inbetriebnahme der Anlage besonders attraktiv, da sie in der Regel höher ist als die Marktpreise für Strom.
Die Höhe der Vergütung hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter
- der Größe der PV-Anlage und
- dem Zeitpunkt der Inbetriebnahme.
- Die aktuelle Einspeisevergütung bei PV-Anlagen unter eibner Leistung von 10 kWp beträgt 7,94 Cent/kWh. Sie gilt vom 1. Februar 2025 bis zum 31. Juli 2025. Das heißt: Alle PV-Anlagen, die in diesem Zeitraum in Betrieb genommen werden, erhalten diesen Fördersatz für 20 Jahre. Die genaue Förderhöhe ist abhängig von der Größe der PV-Anlage und der Einspeiseart. Generell gilt: Je größer die Anlage, desto geringer die Einspeisevergütung.
Einspeisevergütung (Einspeisung von überschüssigem Solarstrom)
Besonders richtungsweisend sind die regelmäßigen Anpassungen der Einspeisevergütung, die von der Bundesregierung beschlossen werden, um einerseits den Ausbau erneuerbarer Energien zu fördern und andererseits die Kosten für Verbraucher im Griff zu behalten.
Über die aktuelle Situation bei voraussichtlicher Inbetriebnahme Ihrer geplanten PV-Anlage informieren wir Sie gerne persönlich.
Drosselung von eigenem Solarstrom
Während die Einspeisevergütung ein Anreiz zur Nutzung von Solarenergie darstellt, sehen sich viele Betreiber mit der Problematik der Drosselung ihres selbst produzierten Stroms konfrontiert. Drosselung bedeutet, dass der überschüssige Strom, der nicht direkt verbraucht werden kann, nicht ins Netz eingespeist werden kann, weil das Netz überlastet ist oder keine Abnahmeverträge bestehen. Dies kann zu erheblichen finanziellen Einbußen führen, da der Betreiber die Möglichkeiten, seinen Strom zu vermarkten und Einnahmen zu generieren, eingeschränkt sieht.
Ein wesentlicher Grund für die Drosselung ist die zunehmende Dezentralisierung des Stromnetzes, die mit einem Anstieg der Photovoltaikanlagen einhergeht. Wenn viele Anlagen gleichzeitig Strom produzieren, kann das Netz überlastet werden, was dazu führt, dass die Netzbetreiber gezwungen sind, die Einspeisung zu drosseln. Das führt dazu, dass Betreiber von PV-Anlagen ihre überschüssige Energie nicht mehr im gewünschten Umfang verkaufen können und unter Umständen finanzielle Verluste hinnehmen müssen.
Lösungen zur Vermeidung von Drosselung
Um die Drosselung von eigenem Solarstrom zu minimieren, gibt es verschiedene Lösungsansätze, die Betreiber in Betracht ziehen können:
Eigenverbrauch erhöhen: Betreiber sollten versuchen, den eigenen Verbrauch des produzierten Solarstroms zu erhöhen. Durch den Einsatz von Stromspeichern können Betreiber nicht nur überschüssige Energie speichern, sondern auch netzdienlich arbeiten, indem sie den Strom dann verwenden, wenn er selbst produziert wird.
Lastmanagement: Eine intelligente Steuerung des Stromverbrauchs kann helfen, die Drosselung zu reduzieren. Durch den Einsatz von smarten Geräten und Technologien kann der Eigenverbrauch optimiert und die Abnahme des Stroms gesteigert werden.
Zusätzliche Speicherlösungen: Die Investition in Batteriespeicher kann langfristig helfen, die Erzeugungskosten zu optimieren und die Drosselung durch Speicherung von überschüssigem Strom zu verhindern.
Direktvermarktung: Betreiber können sich entscheiden, ihren Strom in einem sogenannten „Direktvermarktungsvertrag“ zu verkaufen. Dabei werden sie oft besser entschädigt und haben mehr Kontrolle über ihre Einspeisung.
Fazit
Die Einspeisung von Solarstrom und die damit verbundenen Vergütungsmechanismen sind zentrale Elemente der Energiewende in Deutschland. Während die Einspeisevergütung einen Anreiz zur Installation von Photovoltaikanlagen schafft, stellt die Drosselung von eigenem Solarstrom eine bedeutende Herausforderung dar. Betreiber sollten innovative Lösungen und neue Technologien in Betracht ziehen, um ihre wirtschaftlichen Interessen zu wahren und gleichzeitig einen Beitrag zur Energiewende zu leisten. Die Zukunft der Solarenergie hängt in hohem Maße von der Entwicklung effizienter Systeme ab, die den Herausforderungen des dezentralen Strommarktes gerecht werden und gleichzeitig die Rentabilität der Betreiber sichern.
